Leseprobe 4 „Die Sklavin des Dämons“

„Dann lass deine dreckigen Finger von ihr“, forderte Sarah hart.
„Du wagst es, mir so etwas zu sagen? Wo du sie doch nur als Hintergrund brauchst, damit du besser zur Geltung kommst?“, holte er zum Gegenschlag aus.
Sie zuckte zusammen, natürlich mochte sie Jill, aber dummerweise hatte er auch recht. Mit Jill an ihrer Seite kam sie einfach besser rüber.
„Woher hast du die tollen Informationen? Sie ist meine Freundin und so Typen wie du, braucht kein Mensch oder willst du mir jetzt sagen, dass du zu ihr stehst?“, keifte Sarah und ließ einen Blick über seinen Körper gleiten.
Leider war sie sich in dem Moment überhaupt nicht bewusst, wie sehr sie damit Jills Gefühle verletzte. Denn genau mit dieser Aussage bestätigte sie ja, dass Jill eben nicht hübsch genug war, um jemanden wie Damon zu beeindrucken.
Mit Tränen in den Augen drehte Jill sich um und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Sie musste hier raus, und zwar schnell. Sie war ehrlich genug, wenigstens sich selbst gegenüber, um zuzugeben, dass sie doch ein wenig Hoffnung geschöpft hatte, Damon würde es ernst meinen.
Sarahs Worte hatten sie wieder zur Vernunft gebracht, auch wenn sie verdammt wehtaten. Mit tränenverschleiertem Blick verließ Jill die Veranstaltung und ging zügig durch die Stadt. Jetzt wollte sie einfach nur noch alleine sein. Automatisch schlug sie den Weg zum Friedhof ein, der einen guten Kilometer von der Stadthalle entfernt lag. Ein wenig außer Atem blieb sie vor Dominiks Grab stehen. Die Tränen liefen ihr in Strömen über das Gesicht. Wieso musste alles so kommen?
Ohne Rücksicht auf ihren Rock ließ sie sich auf die Knie nieder. Sie ertrug diese Demütigungen nicht mehr.

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