Wild Thing – Gefangene des Panthers

Leseprobe:

Patrick wusste, dass es ihn keineswegs weiterbrachte, sollte er auf einer Antwort bestehen. Die Dryade würde wahrscheinlich nur in ihrem Baum verschwinden.
Ein starker Luftzug streifte ihn, was dazu führte, dass er sofort hoffnungsvoll den Blick hob. Dieses Mal hatte er sogar Glück, denn ein bläulicher Dunst senkte sich gerade auf einen Ast über ihm nieder.
„Was willst du hier?“, erkundigte Victoria sich feindselig, als sie sich so weit materialisiert hatte, dass er sie sehen konnte.
„Ich möchte nur mit dir reden“, antwortete Patrick ruhig, gleichzeitig streckte er die Hände mit den Handflächen nach oben aus.
Ihr Anblick ließ sein Herz höherschlagen. Er beobachtete sie, während er sie am liebsten in seine Arme gezogen und sofort weggebracht hätte.
„Ich dachte, meine Warnung am Strand wäre deutlich genug gewesen. Halt dich von uns fern“, zischte Vicky ihn an, dabei sandte sie ihm einen harten Windstoß.
„Bitte, ich will euch wirklich nur helfen. Sag mir wenigstens, warum du diese Leute gefährdest“, wagte er sich einen kleinen Schritt vor.
Augenblicklich peitschte der Wind um die alte Birke, traf ihn genau im Magen, was ihn jedoch kaum tangierte. Patrick spannte die Muskeln gerade rechtzeitig an, da er die Attacke erahnt hatte. So blockte er ihren Schlag gekonnt ab, wobei sich das Nahkampftraining jetzt doppelt auszahlte.
„Spürst du denn gar nicht?“, erkundigte er sich sanft, gleichzeitig legte er seine Gefühle in seinen Blick.
Für einen kurzen Moment erschien so etwas wie Bedauern in den Augen der Sylphe, ehe sie spöttisch auflachte.
„Glaubst du wirklich, ich würde mich mit einem Tier verbinden? Keine Ahnung, was du dir einbildest, ich fühle bestimmt keine Zuneigung zu dir“, höhnte sie jetzt.
Getroffen zuckte Patrick zurück. Konnte er sich so sehr täuschen? Aber was war mit seiner Nervosität und dem extremen Beschützerinstinkt? Aufmerksam versuchte er, in ihrem Blick zu lesen, doch ihre Konturen lösten sich immer mehr auf.
„Schade, dass du so ein Feigling bist“, rief er ihr zu, ehe sie komplett verschwunden war.