Leseprobe „Cassandra-Sklavin des Wassermanns“

Endlich riss sie sich los und duschte, dabei überlegte sie, ob sie wirklich mehr Kräfte hatte, als sie ahnte. Irgendwie erwartete sie, dass sie es spüren würde, sobald sich etwas veränderte. Aber noch fühlte sich alles ganz normal an, zur Probe ließ sie das Handtuch durch den Raum schweben. Genau in diesem Augenblick kam Darren ins Bad und bekam das Tuch direkt ins Gesicht.
Cassy brach in lautes Lachen aus, als er im ersten Moment hektisch nach dem Stück Stoff griff. Erst als er sie tadelnd ansah, wurde sie still.
„Es war keine Absicht, du bist in das Badetuch gelaufen“, rief sie, als er einen Schritt auf sie zuging.
Mit einem sardonischen Lächeln näherte er sich ihr, das dunkelrote Handtuch in der Hand, während sie langsam zurückwich, bis sie die Fensterbank an ihrem Rücken spürte.
Ihr Hintern erinnerte sie sehr gut an die gestrige Strafe und so war sie alles andere als erpicht darauf, erneut Bekanntschaft mit einem Schlaginstrument zu machen. Flehend hob sie die Hände, doch dann sah sie das hinterhältige Grinsen in seinem Gesicht.
„Ich wollte dir nur das Handtuch bringen, leannan“, teilte er ihr mit, dabei sah man deutlich, dass er sich das Lachen verbiss.
Wütend riss sie ihm das Tuch aus der Hand und wickelte sich darin ein. Sie hatte wirklich befürchtet, dass er sie für diesen unbeabsichtigten Zwischenfall bestrafen würde.
Ehe sie etwas sagen konnte, legte er sanft einen Finger auf ihre Lippen und schüttelte leicht den Kopf.
„Tu dir selbst einen Gefallen und sei einfach still. Ich glaube nicht, dass du es sehr genießt, wenn ich dir deinen Platz noch einmal zeige, oder?“, fragte er leise.
Schnell nickte sie und sah ihn erschrocken und verwirrt an, allein diese kleine Zärtlichkeit reichte, um ihr eine Gänsehaut zu bescheren.
Darren sah ihr tief in die Augen, dann senkte er den Kopf und küsste sie liebevoll auf die Lippen. Es war nur eine federleichte Berührung, trotzdem vibrierte jeder Nerv in ihrem Körper.