Wild Thing – Wolfsliebe

Guten Morgen Ihr Lieben,

da ich weiß, dass es ein paar Leute gibt, die ungeduldig auf den zweiten Teil der Reihe „Wild Thing“ warten, gibt es heute mal eine Leseprobe aus „Wolfsliebe“.

Euch allen einen schönen Pfingstmontag!

Ohne weiter darüber nachzudenken, drückte sie auf den Auslöser, doch im gleichen Moment hätte sie sich am liebsten selbst geohrfeigt, weil sie vergessen hatte, das Blitzlicht auszuschalten.
Den Blitz sah man bestimmt meilenweit und jeder wusste, dass es sich um eine Kamera handelte, da der Himmel sternenklar war. Jetzt war es eh zu spät und so hielt sie den Auslöser gedrückt, während sie sah, wie sich ein blonder Mann aufrichtete, offensichtlich hatte er die Verwandlung abgebrochen.
Seine Augen starrten in ihre Richtung und sie bekam das ungute Gefühl, das er sie ganz genau erkennen konnte. Es wurde höchste Zeit, dass sie wegkam. Eilig entfernte sie die SD-Karte aus dem Gerät und versteckte sie an der Hauswand unter einem Stein. Sie wollte die kostbare Speicherkarte an einem anderen Tag holen, denn ihr war klar, dass es nicht leicht wurde, das Gelände zu verlassen, jedenfalls nicht mit diesem Riesen im Nacken.
Die Kamera fest an sich gepresst rannte sie los, dabei achtete sie nicht mehr darauf, ob sie Geräusche verursachte, sie war so oder so aufgeflogen.
Eine schwere Hand legte sich auf ihre Schulter und riss sie herum, als sie gerade erst ein paar Schritte auf den Zaun zugelaufen war.
Taumelnd kam sie zum Stehen und blickte direkt in die bernsteinfarbenen Augen, des blonden Mannes.
Ohne ein Wort nahm er ihr die Kamera aus der Hand, während er sie gleichzeitig fest am Oberarm packte. Ruhig öffnete er die Nikon und bemerkte, dass die Speicherkarte nicht an ihrem Platz war.
„Gib mir die SD-Karte“, verlangte er, dabei sah er sie eindringlich an.
„Ich hab sie nicht mehr, muss rausgefallen sein“, stieß Emily hervor.
Ihr Herz raste und sie zitterten, die Angst machte ihr zu schaffen, bisher war sie noch nie erwischt worden. Hier hatte sie sich offensichtlich zu weit aus dem Fenster gelehnt.
„Lüg mich nicht an, sonst zeige ich dir, zu was ich fähig bin“, drohte der Kerl ihr.
Mit einer blitzschnellen Bewegung stellte er die Kamera auf den Boden und nahm ihr die kleine Tasche mit ihrem Werkzeug ab. Er warf einen schnellen Blick hinein und legte sie achtlos zur Seite.
Obwohl sie vor Panik zitterte und keine Ahnung hatte, wie sie aus diesem Schlamassel herauskommen sollte, verzog sie abschätzig das Gesicht.
„Du weißt aber schon, dass du völlig nackt vor mir stehst und so nicht gerade gefährlich aussiehst, oder?“, bemerkte sie zickig.
Betont langsam betrachtete sie seinen Körper und bereute es im nächsten Moment sofort. Er war eine Augenweide und sein Anblick ließ sie alles andere als kalt. Emily musste schwer schlucken, dabei unterdrückte sie den Wunsch, ihre Finger über diese Muskeln gleiten zu lassen.
Ganz kurz flackerte Erstaunen in seinen Augen auf, dann schüttelte er leicht den Kopf. Grob zog er sie zu sich, sah sie warnend an und ging mit ihr auf das Haus zu.