Leseprobe: Lustsklavin des Königs

„Ihr seid es Elise“, rief Gerold leise aus und zog sie sofort zwischen seine Männer, so dass sie von der Burg aus nicht mehr zu sehen war.
Dann eskortierten sie Elise zwischen den Zelten, die mittlerweile aufgebaut waren zu Albert, der leise auf Merlin einredetet.
„Sei kein Narr, wir können im Moment nichts tun, es sei denn du möchtest das Leben von Elise aufs Spiel setzen“, schimpfte Albert gerade als die kleine Gruppe bei ihm ankam.
Merlin ballte die Hand zur Faust.
„Denkt Ihr zwei etwa ich würde hier in Ruhe abwarten bis dieser Schweinehund Elise Gewalt angetan hat?“ fragte Merlin aufgebracht.
Lito legte beruhigend eine Hand auf Merlins Arm.
„Du musst mit der Möglichkeit rechnen, dass er das bereits getan hat, Merlin“, gab er zu bedenken.
„In diesem Falle, denke ich, weißt du wie du zu handeln hast“, mischte sich Albert ein.
Merlin nickte grimmig.
Elise erstarrte zu Stein, als sie diese Worte hörte.
„Es ist nichts passiert, selbst ein Priester kann es bezeugen“, sagte sie laut in die kleine Gruppe hinein.
Bei dem Gedanken an die vergangene Demütigung traten ihr die Tränen in die Augen.
Die Männer drehten sich blitzartig um und schon stand Merlin vor ihr. Einen Augenblick schien es, als ob er sie nicht erkennen würde und Elise stockte der Atem. Doch schon im nächsten Moment fühlte Elise sich gepackt und an eine breite Brust gedrückt. Merlin hielt sie fest, als ob er sie nie wieder loslassen wollte.
„Elise, mein Gott, welche Angst hatte ich um dich“, brachte er hervor.
Dann küsste er sie, lange und voller Zärtlichkeit. Albert, Lito und auch die anderen Männer wandten rücksichtsvoll die Köpfe ab.
„Aber wollt Ihr mich denn immer noch, mein Herr?“ fragte sie schüchtern.
Merlin starrte sie verständnislos an.
„Ich meine, wo ich doch in der Gewalt von Martin war und auch noch durch meine eigene Schuld.“
Die Tränen liefen Elise jetzt ungehemmt über die Wangen. Sie hoffte, dass Merlin sie immer noch liebte und immer noch als die Seine haben wollte, aber so ganz glauben konnte sie es nicht.
Merlin schob sie jetzt auf Armeslänge von sich, um sie betrachten zu können.
„Wie kannst du nur so etwas fragen, Elise? Ohne dich ist mein Leben, wie ein Leben ohne Sonnenschein.“
Seine Lippen senkten sich wieder auf ihre und Merlin legte all seine Liebe in diesen einen Kuss.
„Ich werde dich nie wieder hergeben und ich werde mich nie wieder von dir trennen.“
Mit einem Blitzen in den Augen fügte er leise hinzu: „Es ist ja scheinbar niemand da, der dich sonst im Zaum halten kann. Nicht mal, wenn du weißt, dass du in Gefahr bist.“
Elise schluckte und weinte vor Erleichterung und Freude. Aber ein Blick in Merlins Augen sagte ihr, dass er die Trennung genauso schlimm gefunden hatte und vor Sorgen um sie fast gestorben wäre.

Hinterlasse einen Kommentar